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“Wir bleiben Herr unserer Entscheidungen”

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Der Vorsprung, den Pascal und Christophe Baudrin in Bezug auf das Inputmanagement erlangt haben, ermöglichte es ihnen, gesetzliche Auflagen zu nutzen und gleichzeitig in ihrer Entscheidungsfindung unabhängig zu bleiben.

2012 wurde der Betrieb von Christophe und Pascal Baudrin, Viehzüchter im Departement Aisne, in ein neues Wassereinzugsgebiet einbezogen, das neue gesetzliche Auflagen mit sich brachte. Die Brüder hatten bereits überlegt, wie sie den Einsatz von Betriebsmitteln reduzieren, so konnten sie sich schnell an die neuen Anforderungen anpassen.

“Wir haben 170 ha im Schutzgebiet und müssen daher die  alle Quellen für potenzielle Verunreinigungen des Grundwassers beseitigen. Wir arbeiten aber schon seit 2006 mit wenig Input auf diesen Flächen. Im Jahr 2021 lag unser BI (Behandlungsindex) (ohne Herbizide, mit Saatgutbehandlung) bei 0,83. Denis, unser TMCE-Techniker, hat uns immer in diese Richtung gedrängt, und die Besuche und Rundgänge in der Ebene bei anderen TMCE-Kunden haben uns gezeigt, dass wir nicht falsch lagen”, betont Pascal.

Der Betrieb konnte sich übrigens problemlos seit vier Jahren zu einer Agrarumwelt- und Klimamaßnahme verpflichten, die darauf abzielt, dass der BI 50 % unter dem BI des Gebiets liegt, und wurde mit dem Label Hoher Umweltwert Stufe 3 ausgezeichnet. Das seit 1995 umgesetzte TMCE-Konzept ermöglicht den Landwirten, in diese Richtung zu arbeiten. “Wir versuchen, den Einsatz von Betriebsmitteln weiter zu reduzieren, um die Autonomie des Betriebs zu optimieren. Seit drei Jahren wird unser Weizensaatgut nur noch mit 0,5 L/kg TMF gebeizt. Wir wenden TMF auch beim ersten Durchgang im Weizen, bei der Unkrautbekämpfung und bei den Fungizidbehandlungen im Rübenanbau an. Unsere Erträge sind stabil und liegen im guten Durchschnitt der Region“, erläutert Christophe. Die Landwirte haben auch in einen neuartigen Flach-Pflug investiert, um Aufwuchs und Unkrautdruck bei Weizen, Rüben und Mais in den Griff zu bekommen.

Rübe

Die Pflanzenschutzmittel können dank des Engagements der Landwirte reduziert werden, gestützt auf einen gesünderen und lebendigeren Boden. Das zeigen die Bodenanalysen, die Denis Demasure, ihr TMCE-Techniker, ausführlich erläutert: “Die kürzlich durchgeführten Bodenanalysen zeigen einen zufriedenstellenden Gehalt an freier organischer Materie und eine aktive mikrobielle Biomasse. Die chemische und biologische Fruchtbarkeit sind gut ausgewogen”. TMS wird zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühjahr ausgebracht, sowie TM Saatgut gezielt unter Rüben und Mais.

Eine Gesamtproduktivitätsrate von 105 %

Als Züchter von 120 Charolais-Rindern bringen die Landwirte dank des TMCE-Konzepts seit 10 Jahren keinen mineralischen oder organischen Stickstoff mehr auf ihr temporäres und permanentes Grünland. Nur TMS wird zweimal pro Jahr auf die Weiden gebracht.

Wir sind bei den Weiden seit jeher an die Maßnahme “Keine Düngung mit mineralischem oder organischem Stickstoff (abgesehen von ggf. einer einzelnen Ausbringung pro Weide) gebunden” und seit 2012 an eine Maßnahme für zeitlich begrenzte Weiden: eine fünfjährige Dauer mit zwei Schnitten für Silage und der Rest Beweidung “, fügt Christophe Baudrin hinzu.

Die Ration der Tiere besteht zu 65 % aus Gras, zu 20 % aus Mais und wird mit TMA ergänzt. Auf der Weide ist TMA dank des Miné’Roll-Systems zur Selbstbedienung verfügbar. Ziel ist es, dass die Tiere das ganze Jahr gesund bleiben, Abkalben erleichtert und die Qualität der Kolostralmilch optimiert wird. “In einem Jahr haben wir keine TMA auf die Weide gebracht und hatten bei vierr Kühen einen Gebärmuttervorfall. Wir hatten vergessen, welche Wirkung das hat!”, gesteht Pascal.

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Eigene Entscheidungen treffen

Die technisch-wirtschaftlichen Ergebnisse der Mutterkuhhaltung sind beeindruckend. 2019-2020 produzierten die Landwirte 118 lebende Kälber mit 112 Kühen, was einer Gesamtproduktivität von 105 % entspricht, während der Durchschnitt der Rasse bei 94 % liegt. Die durchschnittliche Frist zwischen zwei Kalbungen beträgt 377 Tage, verglichen mit einem Durchschnitt von 380 Tagen für das obere Viertel der Rasse.

Früher hatten wir oft Probleme mit der Nachgeburt oder der Fruchtbarkeit. Seit 1995 setzen wir TMA ein und geben unseren Tieren kein Phosphor mehr. Seitdem haben wir nur noch sehr wenige Gesundheitsprobleme und unsere Tierarztkosten sind deutlich gesunken. Außer bei bestimmten Abkalbungen kommt der Tierarzt nur sehr selten. Das verdanken wir dem Zusammenspiel von TMA, Genetik und Überwachung,“, betont Pascal Baudrin.

Zum Betrieb gehört auch eine auch eine Schweinemast, deren Produktion von einer lokalen Wurstfabrik verarbeitet wird. “Wir stellen unser Futter auf dem Hof her und verbrauchen das Getreide, das wir produzieren, selbst. So haben wir diese weniger rentable Produktion aufwerten können“, erläutert Christophe. Zuletzt haben die Partner mit dem Bau einer Biogasanlage mit Einspritzung begonnen, um ihre Gülle und ihren Mist zu verwerten.

Ziel ist es, den Hof in punkt Stickstoff unabhängig zu machen und ein weiteres Einkommen zu sichern. Alles, was wir auf dem Hof umsetzen, zielt darauf ab, uns bei der Wahl der Futtermittel, des Pflanzenschutz, der Düngung und der Arbeitsmethoden unabhängiger zu machen“, meint Christophe Baudrin.

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